„Während eines Retreats können wir die Dominanz unserer fünf Sinne unterbrechen. Durch die Praxis der Meditation können wir lernen, stattdessen mit einem sechsten Sinn wahrzunehmen und die Freude der Versenkung (des Samadhi) zu verwirklichen.
Die Klausurerfahrung hilft uns dabei, innere Stärke und Selbstbewusstsein aufzubauen, so dass wir uns den Herausforderungen und Schwierigkeiten in unserem Leben und unserem Tod stellen können. Wir kommen allein in diese Welt und verlassen sie auch allein. Daher ist es gut, wenn wir durch eine Klausur Vertrauen in uns selbst entwickeln können.“
– S.H., der XVII. Karmapa Ogyen Trinley Dorje im Klausurzentrum Halscheid, 02.09.2015
Individuelle Retreats
In Halscheid können individuelle Klausuren mit eigener Meditationspraxis durchgeführt werden. Auch Praktizierende anderer buddhistischer Traditionen sind willkommen. Für die Dauer des Aufenthaltes in Halscheid sind auch bei kurzen Retreats die Retreatregeln zu beachten. Die Regeln gelten, bis auf die Übungszeiten, auch für Kursteilnehmer.
Dreijahres-Retreat
Das Dreijahres-Retreat ist eine wichtige Retreatform innerhalb des tibetischen Buddhismus, und insbesondere in der Kagyü-Tradition. Im Dreijahres-Retreat werden alle wichtigen Meditations-Praktiken der Karma-Kagyü-Tradition erlernt, und viele Yogis haben auf diese Weise in der Vergangenheit bereits Siddhaschaft erreicht. Selbst wenn man dieses hohe Ziel nicht in einem Dreijahres-Retreat erreichen kann, so stellt man laut Thrangu Rinpoche doch die Weichen in Richtung auf dieses Ziel, so dass dies durch spätere intensive Praxis noch erreicht werden kann.
Um den Gegebenheiten der heutigen Zeit entgegenzukommen, wo viele Menschen oft nicht in der Lage sind, sich für einen Zeitraum von 3 Jahren zurückzuziehen, hat Thrangu Rinpoche schon im Jahre 2002 die Möglichkeit auch zur flexiblen Durchführung des Dreijahresretreats eröffnet. Dies wurde von S.H., dem XVII. Karmapa bei seinem Besuch in Halscheid ausdrücklich begrüßt.